Microsoft hat den aktuellen Feature-Stand von Windows 10 bekanntgegeben: Windows 10 wird nach dem Release ein Jahr lang als kostenloses Update für Windows 7, 8.1 und Windows Phone 8.1 bereitstehen. Auf Smartphones wird Windows 10 Windows Phone ersetzen. Universal Apps machen Windows-Apps auf allen Geräten lauffähig. Auf dem Desktop halten Cortana, das Browser-Project “Spartan” und DirectX 12 Einzug. Testen lassen werden sich die neuen Funktionen per Update für die Windows 10 Technical Preview, das allerdings erst nächste Woche erscheint.

Cortana beherrscht den Desktop
Mit Windows 10 hält die Sprachassistentin Cortana Einzug auf dem Desktop. Sie befindet sich in der neuen Suchleiste neben dem Startbutton und lässt sich entweder per Text oder Sprache mit Fragen füttern. Im Gegensatz zu Google Now will Microsoft Cortana als digitale Assistentin positionieren, mit der sich sogar rudimentäre Gespräche führen lassen. Allerdings findet Cortana nicht nur Informationen im Web, sondern präsentiert beispielsweise selbstständig die passende PowerPoint-Präsentation, bevor der User ein Meeting hat. Letztlich lässt sich mit Cortana der ganze Rechner steuern: Dateien finden und öffnen, Websuchen starten, E-Mails versenden und das Abspielen von Musik und Videos ist für die Assistentin kein Problem.

Continuum verbindet Startbildschirm und Desktop
Mit Continuum verbindet Windows 10 Desktop und Startbildschirm endlich angemessen. Die Technik erkennt, ob das verwendete Gerät mit Maus und Tastatur verbunden ist oder per Touch bedient wird. Je nach Eingabemethode schaltet Windows 10 nach einer kurzen Rückfrage dann den Startbildschirm oder den klassischen Desktop mit Startmenü ein. Passend dazu spendiert Microsoft beiden Oberflächen neue Features: Auf dem Startbildschirm haben in Windows 10 mehr Kacheln Platz, auf dem Desktop hält das Benachrichtigungscenter am rechten Bildschirmrand Einzug. Dort erhalten Sie Infos aus allen Apps.

OneCore: Windows und Windows Phone werden Eins
Mit Windows 10 wachsen Desktops und Notebooks stärker mit Tablets und Smartphones zusammen denn je. Alle teilen sich denselben Windows-Kern und können einheitlich mit Universal Apps ausgerüstet werden. Aus diesem Grund lagert Microsoft immer mehr Desktop-Features in Apps aus – beispielsweise die Systemsteuerung: Sie erscheint fortan nur noch als App, die jedoch auf Smartphones, Tablets und Desktops gleich aussieht. Entwickler müssen eine Universal App nur einmal schreiben, damit sie auf den verschiedenen Gerätetypen läuft. Kombiniert mit der Synchronisierungsfunktion für Apps können Sie somit auf allen Windows-Geräten die gleichen Apps verwenden.

Geniale Apps für alle Geräte
Um die Vorzüge der Universal Apps deutlich zu machen, veröffentlicht Microsoft mit Windows 10 einen Schwung neuer Programme: Die neue Musik-App synchronisiert Playlists über alle verbundenen Geräte hinweg, die neue Foto-App erledigt dies per OneDrive mit Fotos. Die Xbox-App hat das größe Update erhalten: Sie zeigt sämtliche Xbox-Kontakte auf allen Geräten. Mit diesen Kontakten können Sie direkt per Chat und Voice-Chat Verbindung aufnehmen. Der “Activity Stream” zeigt die Aktionen aller Personen in der Freundesliste, gleichzeitig lassen sich Aufnahmen von Spielen ansehen und teilen.

DirectX 12 und Xbox-Streaming
Doch auch außerhalb der Xbox-App hat Windows 10 viel für Gamer zu bieten: Die neue Tastenkombination [WINDOWS]+[G] zeichnet jedes beliebige Spiel auf, Xbox-One- und PC-Gamer können zusammen. Xbox-One-Spiele lassen sich auf jeden Windows-10-PC streamen. Zudem unterstützt Windows 10 die Grafikschnittstelle DirectX 12. Sie bringt nicht nur eine deutlich bessere Optik, sondern soll auch bis zu 50 Prozent schneller arbeiten und 50 Prozent weniger Strom verbrauchen.

“Project Spartan” als Codename für die Browser-Zukunft
Unter dem Codenamen “Project Spartan” arbeitet Microsoft an der Zukunft des Internet Explorers. Spartan bietet umfangreiche Möglichkeiten, Inhalte zu teilen. Dabei kommt eine neue Bearbeitungsleiste zum Einsatz, mit der sich Seiteninhalte beliebig markieren und direkt auf Facebook, Twitter, OneNote & Co. veröffentlichen lassen. Für ein besseres Leseerlebnis kommt ein Reader-Modus zum Einsatz, der den Text von Webseiten hervorhebt und Werbung und andere Links ausblendet. Über die “Reading List” speichern Sie Inhalte, die Sie später oder auf anderen Geräten lesen wollen. Die hier abgelegten Links werden offline verfügbar gemacht und mit anderen Geräten synchronisiert. Um PDFs ohne Zusatzprogramm lesen zu können, bringt Project Spartan auch eine Unterstützung für dieses Format mit.

Project Spartan mit Cortana
Auch in Project Spartan kommt Cortana zum Einsatz. Sie überwacht offenbar alles, was der User im Browser erledigt und bietet ihre Hilfe an. Beispielsweise erkennt sie, wenn der User einen Flug sucht und schlägt entsprechende Webseiten vor. Basierend auf Infos wie zum Beispiel Restaurant-Vorlieben prüft Cortana sogar, ob sich ein Besuch gefundener Restaurants lohnt. Da es sich auch bei Project Spartan um eine Universal App handelt, lässt sich der intelligente Browser auf allen Windows-Geräten nutzen.

Office Touch für Tablets und Windows Phone
Neben der Zukunft von Windows hat Microsoft auch Office Touch mit Word, Excel, PowerPoint und Outlook vorgestellt. Die auf Berührungssteuerung ausgelegte Version der Büro-Suite kommt nach Android und iOS endlich auf Windows für Smartphones und Tablets zum Einsatz und wird dort auch vorinstalliert sein. Optisch orientiert sich Office Touch an Office 2013, lässt sich durch größere Schaltflächen aber per Touch wesentlich einfacher bedienen. Das Ribbon-Menü ist ebenfalls enthalten.

Quelle: www.chip.de